Jandl Mappe
2025
4 Mimeographien, Auflage 10 + 2e.a.
Format: 21 x 29,7cm

 

 

Diese Blätter wurden auf einer Gestetner Nr.3 gedruckt - einem Mimeographen.
Mimeographie ist ein matrizenbasiertes Siebdruckverfahren, Ende des 19. Jahrhunderts u.a. von David Gestetner entwickelt.
Das Verfahren und die Maschinen waren zu Beginn des 20 Jahrhunderts weit verbreitet, da sie das Vervielfältigen von Text und Bildern in höherer Auflage erlaubten, als bisher möglich.
Büros, Schulen, Kirchengemeinden und andere Institutionen nutzten diese Pressen, die oft auch ohne Strom auskamen.
Die Flugbätter der „weißen Rose“ wurden auf einem Mimeographen gedruckt, auch die Untergrundliteratur in Staaten des ehemaligen Ostblocks wurde mit diesen Maschinen verbreitet.
Die Technik der Mimeographie geriet trotz der weiten Verbreitung in Vergessenheit, weil sie nach den 1960/70ern rasch durch andere Verfahren wie die der Fotokopie abgelöst wurde. 
 
Ernst Jandl hat viele seiner Gedichte mit der Schreibmaschine geschrieben, pflegte auch einen regen, maschinegeschriebenen Briefwechsel mit SchriftstellerkollegInnen, auch zu solchen „hinter dem eigenen Vorhang“.
Ich habe deshalb die Schreibmaschine zur Bearbeitung der Matrizen genutzt, ergänzt durch assoziative Zeichnungen, die Jandls Worte in mir aktiviert haben.

 

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© Natalia Weiss