Beginnen kann die Arbeit mit dem Finden und Sammeln von im Alltag unnützem Schönen.
Diese Dinge eine geraume Zeit im Weg herumstehen oder liegen zu haben bringt ein oftmaliges Berühren und Umstellen, Umschichten der Objekte mit sich. Durch dieses Wahrnehmen werden die
optischen und haptischen Grenzen von Ding und Subjekt entdeckt und erfahren und es reift der Anfang der Erweiterung dieser Grenzen mit modellierbaren Materialien.
Die gefundenen Dinge sind Stücke von Bäumen, Äste, Splitter, Rinde
oder die getrockneten Schalen von Orangen oder Bananen.
Die modellierbaren Materialien sind Dosen mit Bauschaum, Kartuschen mit Silikon
oder Kunststoff, geschmolzen in einer Heißklebepistole.
Linie für Linie, mit Pausen zum Härten des Materials und für Überlegungen zum Verlauf der nächsten Linie, schreitet das Wachstum voran.
Jeder Materialauftrag kann die Fertigstellung der Form bedeuten, lässt aber auch die Möglichkeit offen, jederzeit weiter zu wachsen.
Die Art der Bearbeitung lässt zu, daß das Momentan der Erscheinung der ausgestellten Arbeit bis zur nächsten Präsentation anderenorts, durch willentliche Einflussnahme unwiderruflich verändert werden
kann.
(Fridolin Welte, 2015)
Eröffnung: Mittwoch 30. September 2015, 19:00 Uhr
Neustiftgasse 114
1070 Wien